Arnsberg. Erika Rosenberg hat das legendäre Ehepaar Schindler persönlich gekannt. Ihre Erinnerungen finden weltweit Beachtung. Die VHS lädt die berühmte Biografin ein.

Oskar Schindler hat während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten eine besondere Rolle gespielt, die ihn bis heute auszeichnet. Die VHS Arnsberg/Sundern lädt ein zu einem Vortrag, der sich mit Schindler beschäftigt: Zusammen mit seiner Frau Emilie hat er sein Leben und sein gesamtes Vermögen geopfert, um 1200 Juden zwischen Oktober 1939 und Mai 1945 vor dem sicheren Tod in den Gaskammern zu retten.

Zivilcouragiert und mutig handelten beide und kämpften für die Menschenrechte in einer Zeit, in der es keine gab. Sie stellten in ihren Fabriken jüdische Kräfte an mit dem Zweck, sie vor der Deportation und Vergasung zu retten. Im August 1944 räumte Berlin das Arbeitslager Plaszow in Krakau auf und alle Häftlinge, auch Schindlers Juden, die in den beiden Schindler-Fabriken – Emaille-Warenfabrik und Rüstungsfabrik – arbeiteten, sollten deportiert werden.

Oskar Schindler aber fand einen Trick: Er verlegte die Fabrik samt gesamter Besatzung und Maschinenpark nach Brünnlitz in Tschechien. Nach langen Tagen voller Erwartung erteilte die Berliner Kommandantur die Genehmigung, aber dafür sollte Oskar eine Liste mit allen Namen, Berufs – und Geburtstagsangaben der Besatzung erstellen.


    Er fälschte die meisten Angaben. So ist „Schindlers Liste“ entstanden.

    Professorin Erika Rodenberg-Band wird an dem Abend aus dem Leben der Familie Schindler erzählen. Sie hat Emilie Schindler 1990 selbst in Buenos Aires kennengelernt und verfasste – tief beeindruckt – mehrere Biographien über sie und Oskar Schindler. Sie wurde Schindlers Erbin und Nachlassverwalterin und begleitete Emilie bis zu ihrem Tod am 5. Oktober 2001.

     

    Erika Rosenberg, selbst Nachfahrin deutscher Juden, die nach Argentinien ausgewandert sind, ist Schriftstellerin, Dolmetscherin, Journalistin und Dozentin im Auswärtigen Amt in Buenos Aires. Sie hat auch eine Biographie über Papst Franziskus verfasst. Ihr aktuellstes Werk „Das Glashaus – Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust“, erschien 2016 im Herbig Verlag.

    Rosenberg wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und Austrian Holocaust Award ausgezeichnet.

    Der Vortrag findet statt am Donnerstag, 14. November, 18 Uhr, in den Räumen der VHS in Arnsberg (Peter-Prinz-Bildungshaus, Ehmsenstr. 7). Anmeldungen sind möglich in der Geschäftsstelle, telefonisch (02931.13464), via Mail (vhs@vhs-arnsberg-sundern.de) oder im Internet unter www.vhs-arnsberg-sundern.de) .