Borken
Referentin berichtet vom Leben der Eheleute Schindler
Die Geschichte von „Schindlers Liste“ ist seit dem Film von Steven Spielberg weltberühmt. Prof. Dr. Erika Rosenberg hat Emilie Schindler persönlich gut gekannt und mehrere Bücher über das Leben des Ehepaars veröffentlicht. Am 31. Oktober kommt sie nach Borken, um über die Retter von 1200 Juden im Dritten Reich zu berichten.
BORKEN. Emilie und Oskar Schindler haben ihr Leben riskiert und ihr gesamtes Vermögen geopfert, um 1200 Juden zwischen Oktober 1939 und Mai 1945 vor dem sicheren Tod in den Gaskammern des Naziregimes zu retten. „Zivilcouragiert und mutig handelten beide und kämpften für die Menschenrechte in einer gesetzlosen Zeit“, erklärt die VHS zu einem Vortrag über das Leben des Ehepaares.
Eine weltberühmte Geschichte
Die Schindlers stellten in ihren Fabriken jüdische Kräfte ein, um sie vor der Deportation und Vergasung zu retten. Im August 1944 wurde das Arbeitslager Plaszow in Krakau geräumt: Alle jüdischen Häftlinge, auch die, die in den beiden Fabriken Schindlers arbeiteten, sollten von den Nazis deportiert und ermordet werden. Oskar Schindler fand einen Trick: Eine der Fabriken samt Belegschaft und Maschinenpark wurde nach Brünnlitz im heutigen Tschechien verlegt.
Nach langen Tagen voller Bangen erteilte die Berliner Kommandantur die Genehmigung, forderte dafür aber eine Liste mit allen Namen, Berufs- und Geburtsangaben der Frauen und Männer. Schindler fälschte die meisten Angaben. So ist seine weltberühmte Liste entstanden, nach der Steven Spielbergs berührendes Filmporträt von 1993 benannt ist, das sich auf den halbdokumentarischen Roman des australischen Schriftstellers Thomas Keneally gestützt hat.
Referentin kannte Emilie Schindler gut
Die Referentin Prof. Erika Rosenberg lernte Emilie Schindler 1990 in Buenos Aires kennen und verfasste – tief beeindruckt von ihrer Geschichte – mehrere Biographien über sie und Oskar Schindler. Sie wurde Schindlers Erbin und Nachlassverwalterin und begleitete Emilie bis zu ihrem Tod am 5. Oktober 2001. Prof. Erika Rosenberg, selbst Nachfahrin deutscher Juden, die nach Argentinien ausgewandert sind, ist Schriftstellerin, Dolmetscherin und Journalistin. Sie war als Dozentin im argentinischen Außenministerium tätig, lehrte an der Katholischen Universität zu Buenos Aires und arbeitete für das dortige Goethe-Institut. Sie wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und mit dem Austrian Holocaust Award ausgezeichnet.
Die Veranstaltung findet in Kooperation des Stadtarchivs, der VHS und des Heimatvereins Borken im Rahmen der Reihe „Geschichte ist mehr…“ am Donnerstag, 31. Oktober, im Stadtarchiv, Raum Zwölf26, Im Piepershagen 17, in Borken statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro.
Anmeldungen sind unter www.vhs.borken.de möglich.