Und nun bin ich wieder da! Dass das Leben voller Überraschungen ist, ist nicht neu. Manche schöne und angenehme, manche unberechenbar schlecht. Alles lässt sich dann doch in dem Cocktail des Lebens mischen.
Einige Tage wurde meine Arbeit zwangsläufig vorübergehend unterbrochen. ich wurde aus der Schreibroutine herausgeholt. Einige Tage weg von meinem Laptop, von Schindlers Helfer, von Verlagssuche, von E-Mails. Einige Tage weg von meinem Pragmatismus: Früh aufstehen, Mails schecken, lange Lesestunden vieler Dokumentation, neue Recherchen aufschreiben, mit einem kleinen Block sogar in den Supermarkt gehen, wenn vielleicht neue Ideen und “Gewürze” für mein Buch das Licht der Welt ersehen würden und das ins Bett spät gehen, nachdem ich mehrmals das am Tag geschriebene durchgelesen hatte. Dabei ein Geständnis: Das hat mir sehr gut getan, mich ein bisschen von der Routine fern zu halten.
Grund dafür war der Besuch von unserem Sohn Eric mit seiner Familie. Sie waren auf der Durchreise nach Patagonien und machten hier bei uns Station für drei Tage. Das haus war wieder voll. Die übliche Stille verschwand wie im Nu. Plötzlich invadierte uns das Kinderlachen, auch Schluchzen und ein bisschen Geschrei, das Hin und Her, Bemerkungen wie “Putz dir bitte die Zähne”, “Hast du die Milch ausgetrunken”, “Bitte aufessen”, “Putz dir die Schuhe, die sind voller Sand”. Innerhalb von einigen Stunden wurde die Ordnung zwei älterer Menschen in Chaos verwandelt. Der Pädagoge Pestalozzi begrüßte und bejubelte das Chaos. Also “Chaos, herzlich willkommen!”
Heute morgen fuhren sie weiter in Richtung Süden. Das Haus wirkt nun leer und still. Die drei Pudeln drehen einfach um und suchen nach den Kindern. Die Pudeln scheinen sie schon zu vermissen. Wir vermissen sie auch. Es waren drei wunderschöne und erlebnisvolle Tage, die ich nie getauscht hätte mit der Publikation eines Bestsellers.
Jede Sache in ihrem Platz!
Aus dem Tagebuch einer Autorin, für die die Familie wichtiger ist als ein Bestseller