Vor genau 105 Jahren sah zum ersten Mal das Licht dieser Welt ein Gerechter unter den Völkern. Oskar Schindler hatte bis zu seinem 27. Lebensjahr nicht geahnt, was er ab 1939 zusammen mit seiner Frau Emilie Schindler geb. Pelzl für die Rettung der Juden leisten konnte. Über Oskars Leben sind schon Tintenflüße gegossen. Aber wie war er, was hat ihn bewegt fast 2000 Tage lang - von 1939 bis 1945- sein eigenes Leben zu riskieren um Juden zu retten.
Assardeur, Betrüger, Nazispion im Dritten Reich, Weibenheld, Trinker: Alle diese Kalifikative haben wir über ihn gelesen, gehört und im Film Schindlers Liste gesehen, aber hinter allen solchen Ausdrücken steckt eine einzige Wahrheit, nämlich die als Lebensretter.
Wer erinnert ihn heute? Wo sind die dankbaren Geretteten? Viele sind schon längst gestorben, andere leben noch und danken ganz still und leise Oskar und Emilie die Tatsache, dass sie vor dem sicheren Tod in den Gaskammern gerettet werden konnten. Schindler wurde zu Mythos, zur Legende. Vielen haben sich sogar durch die Story bereichern lassen.
Die Schindlers sind nach dem Krieg sehr verarmt geworden. Sie lebten in Armut und starben alle beide in Armut. Nicht einmal wurde ihren Wunsch und Wille erfüllt, dass ihre Dokumente und Auszeichnungen in Museen ausgestellt werden.
Als 1999 der berühmte Schindlers Koffer in Hildesheim auftauchte, erhob Emilie ihren Anspruch als Oskars Witwe und Erbin, den Koffer zu besitzen, aber wer hat auf sie gehört? Wie hat man, besser gesagt die Justiz der "Mächtigen" darauf reagiert. Man hat sie übergangen, ignoriert und den Koffer mit der gesamten Dokumentation und Oskars Auszeichnungen und Medaillen nach Yad Vashem, in Israel als "Geschenk" geschickt. Emilie sollte sogar die Kosten des Verfahrens übernehmen. Ein Fau paix der Justiz, der Mächtigen, ein Fehltritt von wem? Heute 12 Jahre später kämpfe ich nun weiter, um die Ansprüche der Dokumentation, aber nach unendlichen Briefen an Yad Vashem habe ich bis heute noch gar keine Antwort. Die Herrschaften schweigen, antworten auf meine Forderungen nicht, auch nicht auf meine Rechte als Erbin und Verwalterin der Geschichte. Mit Schindler habe ich einen Teil der Geschichte mitschreiben dürfen. Aber haben mir die Herrschaften es gegönnt? Es wird ein hartes Ringen sein, aber solange ich ein Hauch Leben habe, werde ich meine Stimme erheben. Das tue ich in dem Namen von zwei Menschen, die mutig, zivilcouragiert und grandiös waren: EMILIE UND OSKAR SCHINDLER
Hoy cumpliría Oskar Schindler 105 anios