Montag, 27. Mai 2024

Antwort auf einen Brief von der Historikerin, die an dem Dokufilm über Emilie Schindler beteiligt war. Respuesta a la carta de la historiadora que dio su statement en la documental sobre Emilie Schindler que leyendo mis libros no comprendió bien el significado, no mencionó las fuentes y esto como académica de una universidad. Este mundo es muy turbulento!

 Sehr geehrte Frau H!


Ihnen wünsche  ich einen schönen Wochenstart, vor allem Frieden, Freude, Harmonie und Gesundheit sollen Sie begleiten.
Da Sie meine Bücher gelesen haben, wusste ich nicht, denn Sie haben es bei dem Interview als Fachexpertin nicht angegeben und mich als Quelle Ihrer Kenntnisse über Emilie Schindler nicht genannt. Die Produktion hat ganze Zitate aus meinen Büchern, verrät auch nicht die Quelle. In meiner Heimat heißt es Urheberrechtsverletzung. Hier in Deutschland weiß ich es nicht.In dem Land, wo es für jede Kleinigkeit eine Vorschrift und ein Gesetz gibt.
Was ich aber niemals in meinen Biographien erwähne, von denen Millionen von Menschen erfuhren, dass es eine "Frau Schindler" überhaupt existierte und eine überdimensional wichtige Rolle bei der Rettung der 1200 Juden auf der Liste und die 120 Goleschauer hatte, war , dass Emilie bei Oskar  blieb, weil er ihr ein angenehmes Leben  bieten konnte. 
Das war genau das Gegenteil, die Eltern der Emilie haben Oskar  finanziell bis 1935 unterstützt. Das heißt, Sie haben einen wichtigen Teil  nicht gelesen.
Ich bin mir bewusst, was meine Bücher in der Welt bewirkt haben und weiterhin bewirken. Ja, es ist mir auch klar, dass viele späte  Einsteiger ein Stück High Light bei dem großen "Schindler- Kuchen" haben wollen und versuchen , sich mit fremden Federn zu schmücken.
Bezugnehmend auf den  Film, an dem Sie, verehrte Frau H., beteiligt sind, muss ich sagen, außer Paldiel, Kollmann und Cosiforti, haben die anderen Crown und Cia. Emilie Schindler nicht gekannt, sie tauchten erstmal nach ihrem Tod auf. Oder haben Sie nicht gemerkt, dass  das einzige Foto von Emilie Schindler war, mit dem Gärtner Leonardo Cosiforti.
Also, dieser Film ehrt Emilie überhaupt nicht. Er wurde zu schnell gemacht, mit Menschen, die kaum etwas über Emilie beitragen konnten und wie in Ihrem Fall meine Bücher lesen mussten.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Ihnen und mir: Ich komme aus der Diaspora Argentinien, wohin meine Eltern als Deutsch-Juden unter Nazi Zwang auswandern mussten. Meine restliche Familie  wurde alle in den Gaskammern erstickt und umgebracht. Unser Eigentum, sogar die Berufe meiner Eltern, entrechtet. Daher, obwohl ich auch eine Professur habe, einen Lehrstuhl an der Uni und anderen Einrichtungen, lege ich gar keinen Wert auf hierarchische Titeln. Wir sind alle gleich, wir sind Menschen. Ich bin stolz, Universalist zu sein, bin kein exklusivist.
Was ich aber als Zeichen Respekt vor der geistigen Arbeit anderer Menschen bestimmt gemacht hätte, hätte  die Quelle erwähnt.
Ich brauche keine "Werbung", alle kennen meine Arbeit, meine Leistung, dafür hat mich die Bundesrepublik mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Und ich war, bin und bleibe die Biographin, die Freundin, fast die Enkelin von Emilie Schindler, Nachlassverwalterin, auch wenn in dem Film man mich nicht nennt.
In diesem Sinne, hoffe ich Ihnen alles erklärt zu haben, wünsche Ihnen viel Glück auf all Ihre Lebenswege, aber beim nächsten Mal, lesen Sie   ein bisschen besser, damit Ihr Statement wahrhaftiger und richtiger wird.  Nur ein Ratschlag von jemandem, der viel Erfahrung hat.
Hochachtungsvoll
Ihre

Prof. ERIKA  ROSENBERG - BAND