Sie kennt das Leben von Oskar Schindler wie kaum jemand anders – und schöpft aus einer erstklassigen Quelle: Die Schriftstellerin Erika Rosenberg unterhielt einst eine enge Beziehung zu Schindlers Witwe Emilie. Vor zehn Jahren veröffentlichte Rosenberg die beiden Biographien „Ich, Oskar Schindler“ und „Ich, Emilie Schindler“. Die Autorin ist Tochter deutscher Juden, wurde in Buenos Aires geboren und lebt dort auch heute.
HAZ: Frau Rosenberg, Sie kennen Schindlers dunkle Seiten ebenso wie die
glänzenden. Hat die Gesamtschule mit dem Namen eine gute Wahl getroffen?
Erika Rosenberg: Aus meiner Sicht ist das eine sogar sehr gute Namenswahl.
Was Oskar Schindler im Zweiten Weltkrieg mit der Rettung der Juden geleistet hat, beweist nicht nur Tapferkeit und Engagement, sondern eine riesige Portion Zivilcourage. Ich schreibe gerade an einem neuen Buch über „Schindlers Helfer“. Meine neuesten Recherchen zeigen, dass es noch viel komplizierter war, die Juden zu retten, als es in dem Film „Schindlers Liste“ gezeigt wird. Die Schindlers riskierten ihr Leben jede Minute. Warum hat er es gemacht? Er hatte alles: Geld, Frauen, Ruhm, Macht. Trotz alledem hat er sich zusammen mit Emilie für das Unternehmen Judenrettung bis zum Ende eingesetzt. Andere Fabrikanten wie zum Beispiel Julius Madritsch gaben es auf. Sie waren eine enge Vertraute von Schindlers Witwe Emilie, die 2001 gestorben ist. Hätte sie sich über eine Oskar-Schindler-Gesamtschule gefreut? Emilie hätte sich im Innern sehr gefreut. Sie war auch nicht so, wie manche sie porträtierten. Emilie und Oskar waren ein gutes Team bei der Rettung. Es wird endlich Zeit, dass man Eheleben und Privatleben von der Leistung trennt. Wie kann die Schule dem großen Namen gerecht werden?
Die Schulen haben die große Aufgabe, Jugendliche zu bilden. Heutzutage ist das eine sehr schwierige Aufgabe, denn die Welt hat andere Konzepte und Werte. Daher ist es so wichtig, dass die Schüler genauer wissen: Ein Mensch wie Oskar, der eben nicht perfekt war, setzte sich für das Leben von anderen ein und rettete sie. Zivilcourage, Moral, Solidarität: Das sollte man heute als Lehrer vermitteln. Ich bin selbst Lehrerin und weiß, wovon ich rede.
glänzenden. Hat die Gesamtschule mit dem Namen eine gute Wahl getroffen?
Erika Rosenberg: Aus meiner Sicht ist das eine sogar sehr gute Namenswahl.
Was Oskar Schindler im Zweiten Weltkrieg mit der Rettung der Juden geleistet hat, beweist nicht nur Tapferkeit und Engagement, sondern eine riesige Portion Zivilcourage. Ich schreibe gerade an einem neuen Buch über „Schindlers Helfer“. Meine neuesten Recherchen zeigen, dass es noch viel komplizierter war, die Juden zu retten, als es in dem Film „Schindlers Liste“ gezeigt wird. Die Schindlers riskierten ihr Leben jede Minute. Warum hat er es gemacht? Er hatte alles: Geld, Frauen, Ruhm, Macht. Trotz alledem hat er sich zusammen mit Emilie für das Unternehmen Judenrettung bis zum Ende eingesetzt. Andere Fabrikanten wie zum Beispiel Julius Madritsch gaben es auf. Sie waren eine enge Vertraute von Schindlers Witwe Emilie, die 2001 gestorben ist. Hätte sie sich über eine Oskar-Schindler-Gesamtschule gefreut? Emilie hätte sich im Innern sehr gefreut. Sie war auch nicht so, wie manche sie porträtierten. Emilie und Oskar waren ein gutes Team bei der Rettung. Es wird endlich Zeit, dass man Eheleben und Privatleben von der Leistung trennt. Wie kann die Schule dem großen Namen gerecht werden?
Die Schulen haben die große Aufgabe, Jugendliche zu bilden. Heutzutage ist das eine sehr schwierige Aufgabe, denn die Welt hat andere Konzepte und Werte. Daher ist es so wichtig, dass die Schüler genauer wissen: Ein Mensch wie Oskar, der eben nicht perfekt war, setzte sich für das Leben von anderen ein und rettete sie. Zivilcourage, Moral, Solidarität: Das sollte man heute als Lehrer vermitteln. Ich bin selbst Lehrerin und weiß, wovon ich rede.