Mittwoch, 6. August 2025
Nördlingen Schindler-Biografin besucht Schulzentrum Maria Stern Schüler der Realschule und der Fachakademie Maria Stern befassen sich mit Oskar und Emilie Schindler Von Annika Ott und Matthias Link | 05.08.25, 21:22 Uhr
Kürzlich hatten die Realschule und die Fachakademie für Sozialpädagogik Maria-Stern besonderen Besuch: Erika Rosenberg, Historikerin, Autorin und Biografin von Emilie und Oskar Schindler. Vormittags hielt sie bewegende Vorträge für alle 9. Klassen an der Realschule. Ihr Thema: Zivilcourage, Solidarität und die wahre Geschichte hinter dem Film „Schindlers Liste“. In mehreren spannenden Vorträgen erzählte Rosenberg von ihrer langjährigen Freundschaft zu Emilie Schindler und deren mutigem Einsatz während der NS-Zeit. Gemeinsam mit ihrem Mann Oskar rettete Emilie über 1200 jüdische Menschen vor der Deportation – ein Akt der Menschlichkeit, der bis heute beeindruckt. Die Jugendlichen erfuhren, wie Emilie Schindler unter Lebensgefahr half, Menschen zu retten; welche Unterschiede es zwischen dem Film und der historischen Realität gibt und warum Zivilcourage und Solidarität auch heute noch wichtig sind. Nach dem Vortrag hatten die Jugendlichen Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit Rosenberg ins Gespräch zu kommen. Besonders beeindruckt zeigten sie sich von den persönlichen Erzählungen der Zeitzeugin der zweiten Generation. Am Nachmittag hielt die Referentin einen Workshop an der Fachakademie. Anhand von historischen Dokumenten – darunter Zeugenaussagen von Überlebenden, Lager-Fotos, das Drehbuch zur ersten Filmversion ¬– durften die Studierenden der FakS1-Klassen fünf Stationen bearbeiten: zu Oskar Schindler, zu Emilie, zur Entstehungsgeschichte des Films, zum KZ-Kommandanten Amon Goeth und zu Schindlers Fabriken. Am Vormittag hatten die Studierenden den Film „Schindlers Liste“ angeschaut. Auch die Wichtigkeit der Rechtsextremismus- und Antisemitismus-Prävention wurde verdeutlicht. Der Besuch von Erika Rosenberg war nicht nur eine Geschichtsstunde, sondern ein Plädoyer für Menschlichkeit. Die beiden Schulen danken Erika Rosenberg herzlich für ihren Einsatz und die bewegenden Einblicke in ein Kapitel der Geschichte, das zeigt: Ein Einzelner kann viel bewirken.